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Zucker – demnächst besteuert?

Erstellt von Magali Domeier | | Der Rest.

Aufgedreht, hibbelig – wer sich so fühlt, hat vielleicht zu viel des Guten erwischt: Zucker. DIE Droge von heute. In einem Großteil unserer Nahrungsmittel ist viel zu viel Zucker enthalten, zeigen Studien von Gesundheitsorganisationen.

Die Folgen zeigen sich schnell. In Großbritannien zum Beispiel sind viele Menschen zu dick. Deshalb wurde dort dieses Jahr eine Zuckersteuer von der Regierung eingeführt. Enthält ein Softdrink pro 100 Milliliter mehr als fünf Gramm Zucker, werden rund 20 Cent fällig. Damit soll erreicht werden, dass die Menschen sich an weniger Zucker in Lebensmitteln gewöhnen.

Doch die Firmen reagieren unterschiedlich auf die Zuckersteuer: Konzerne wie Coca-Cola haben zum Teil den Zuckergehalt ihrer Brause gesenkt. Andere Firmen haben einfach auf Süßstoff umgestellt.

Auch in Deutschland wird überlegt, die Zuckersteuer einzuführen, da auch hier zwei Drittel aller Männer und die Hälfte aller Frauen zu dick sind und Krankheiten wie Diabetes, Zahnausfall und Herz-Kreislauf-Probleme haben.

Allerdings findet die Idee hier nicht so viele Anhänger. Laut der CDU-Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner würde Deutschland das Thema Fehlernährung damit trotzdem nicht in den Griff bekommen. Die Organisation Foodwatch dagegen warnt, zuckerhaltige Getränke seien die neuen Zigaretten. In einem Bericht kritisieren sie, dass Konzerne wie Coca-Cola mit YouTube- und Instagram-Stars Werbung machen, was vor allem bei jungen Leuten gut ankommt. Die Organisation möchte erreichen, dass derartige Werbung nur noch eingeschränkt gezeigt werden darf.

In Mexiko und Frankreich ist die Zuckersteuer bereits erfolgreich eingeführt. In Dänemark jedoch wurde die Maßnahme aufgegeben, da die Menschen der Zuckersteuer ausgewichen sind, in dem sie in billigeren Discountern ihre Lebensmittel gekauft haben.

Vielleicht sollte jeder Mensch – unabhängig von der Einführung einer Zuckersteuer – auf seine eigene gesunde Ernährung achten, indem er viel Obst und Gemüse isst und statt Zuckerbrause Wasser trinkt.

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Schon eine Dose eines Softdrinks enthält große Mengen Zucker, über deren Ausmaße man sich zu selten Gedanken macht.
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In Großbrittanien bereits üblich: Auf dem Kassenzettel ausgeweisener Betrag über die entrichtete Zuckersteuer (Sugar Tax)