Interview mit Herrn Seidel-Becker
Strömsheet.de:Rückblickend auf Ihre Zeit an der Elsa, würden Sie sagen, Sie haben viel verändert? Und wenn ja, ins Positive?
Thomas Seidel-Becker:Ja und ja. Zum einen äußerlich sehr viel, da das ganze Gebäude renoviert wurde und wir eine Mensa und eine neue Sportanlage bekommen haben. Zum anderen wurde auch konzeptionell einiges verändert, beispielsweise wurde der Ganztagsbereich eingeführt und das Abitur nach 13 Jahren.
Strömsheet.de:Was haben Sie mit Ihrer neuen Freizeit vor?
Thomas Seidel-Becker:Mein größter Wunsch ist es, einfach mal morgens aufzuwachen und zu wissen, dass ich nichts zu tun habe, dass kein Zeitdruck auf mir lastet. Ich möchte spontan entscheiden können, was ich mache und auch nur das tun, worauf ich gerade Lust habe. Musik machen, Sport treiben, lesen, Zeit mit meiner Frau verbringen und auch reisen, vielleicht mal mit einem Schiff über den Atlantik oder bis an die norwegischen Fjorde fahren, einen aufregenden Städtetrip durch Städte wie Barcelona, Wien oder Lissabon machen, sind ein paar Beispiele für mögliche Freizeitbeschäftigungen.
Strömsheet.de:Denken Sie, Sie werden den Kontakt zu beispielsweise einigen Lehrern behalten?
Thomas Seidel-Becker:Ich denke, aus eigener Absicht eher nicht, weil ich das Gefühl habe, ich brauche Abstand oder Distanz zu meinem Berufsleben, ich möchte wirklich einen sauberen Schnitt machen und in dem Sinne ein „neues Leben“ beginnen.
Strömsheet.de:Was ist das Besondere an den Schülern und Lehrern der Elsa?
Thomas Seidel-Becker:Unsere Schüler sind aufgeschlossen, freundlich, engagiert, neugierig, auch bei Konflikten vernünftig und haben keine Anti-Haltung gegenüber lernen.
Die Lehrer an dieser Schule sind sehr unterschiedlich, ich denke, vielseitig ist hier ein sehr passender Begriff. Es gibt sehr verschiedene Persönlichkeiten, die alle ihre eigenen Stärken und Schwächen haben. Trotzdem lässt sich sagen, dass jeder Einzelne von ihnen wirklich Interesse an den Schülern zeigt und auf sie eingeht.
Strömsheet.de:Wie denken Sie geht es mit der Elsa in der Zukunft weiter?
Thomas Seidel-Becker:Ich finde, dass Frau Wullstein die optimale Besetzung für die Schulleitung ist und da sie auch all die Entscheidungen der letzten Jahre, Einführung der Mensa etc., mitbetroffen hat.
Deshalb glaube ich wird sich nicht viel verändern, außer halt die Projekte an denen wir jetzt schon arbeiten, wie die Inklusion behinderter Kinder und der Übergang zum Abitur nach 13 Jahren.
Strömsheet.de:Was war ihr schönstes Erlebnis, welches Sie mit der Elsa verbinden?
Thomas Seidel-Becker:Über die Jahre gab es viele schöne Erlebnisse, wie zum Beispiel der Umbau der Schulgebäudes, was für mich ein Teil eines Neuanfangs für die Elsa war. Und in der letzten Zeit war es das Sportfest des 5. Jahrgangs, weil es mich einfach glücklich und zufrieden macht, wenn die Schüler Spaß am Sport und an solchen Veranstaltungen haben und das auch zum Ausdruck bringen.
Strömsheet.de:Was war es für Sie für ein Gefühl mit ihrem E-Bass in der Schulband mitzuspielen?
Thomas Seidel-Becker:Für mich war das ein sehr schönes Gefühl einfach mal die Verantwortung abgeben zu können und sich nur auf eine Sache konzentrieren zu müssen. Wenn ich dort gespielt habe musste ich einfach nur gut E-Bass spielen und konnte mich sonst einfach gehen lassen. Außerdem war es sehr schön mit den Schülern Teil eines Ganzen zu sein.
Strömsheet.de:Wie würden Sie sich mit drei Worten als Schulleiter beschreiben?
Thomas Seidel-Becker: Freundlich, hilfsbereit und idealistisch bzw. wertorientiert was eine gut funktionierende Schule angeht – ich denke die Begriffe lassen sich anhand der bereits genannten Fragen erklären…
Strömsheet.de:Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie uns verlassen?
Thomas Seidel-Becker:Auf die Freiheit und alles in Ruhe machen zu können, dass ich keinen Zwängen mehr ausgesetzt bin. Und, wie bereits in der zweiten Frage beantwortet, freue ich mich am meisten darauf, morgens ausschlafen zu können, um danach gemütlich mit meiner Frau zu frühstücken und Zeitung zu lesen, mit dem Wissen, dass ich alle Zeit der Welt habe und keine dringenden Aufgaben erledigen muss.