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Erinnern auf andere Art und Weise

Erstellt von Anna | | Der Rest.

Um an die im Holocaust ermordeten Kinder zu erinnern, wurde an unserer Schule das Butterfly Project gestartet, welches sich auf besondere Art und Weise an diese Kinder erinnert.

Ein neues Projekt wurde an der Schule für dieses Schuljahr beendet. Allerdings soll es langlebig sein und in den nächsten Jahren weitergeführt werden. Die Rede ist von dem Butterfly Project, welches so besonders ist, dass es sogar ins Fernsehen kam. Aber was ist das denn überhaupt?

Das Butterfly Project ist eine globale Initiative. Es besteht daraus, Biografien über die 1,5 Mio. ermordeten Kinder und Jugendliche zu schreiben und Schmetterlinge, welche jeweils für ein Kind stehen, zu bemalen und aufzuhängen um sich an die Kinder zu erinnern und das Thema im Alltag präsent zu machen. Dabei soll das Projekt keine Angst, sondern Mut, Hoffnung und Toleranz vermitteln. Die Elsa ist die erste Schule, die dieses Projekt in Hannover angefangen hat und damit es mehr Leute erreicht als nur den 10. Jahrgang, hat sich die Projektgruppe, welche aus SchülerInnen des 10. Jahrgang besteht, dazu entschlossen eine Gedenkveranstaltung zu organisieren für den 9., 10. und 11. Jahrgang Eine Recherche zu einen ermordeten Kind sieht z.B. so aus:

Anna Dorothea Hertz wurde am 14.01.1929 geboren. Sie war die Tochter von Albert Hertz und Erna Hertz (geb. Alexander) und hatte auch eine große Schwester namens Margot Berta (geb.1923). Die jüdische Familie lebte in der Straße Am Markt 8 in Peine.
Die Familie Hertz lebte bis 1935 in Peine, bis sie sich dazu entschieden in die Niederlande zu flüchten. Dort kamen sie am 5.Oktober 1935 in Hillegersberg an, wo sie ca. zwei ein halb Jahre wohnten. Am 31.März 1938 zogen sie nach Rotterdam um, wo sie in der Straße Noordsingel 92b wohnten. Ihr Vater fing an, einen Wollladen zu betreiben, welchen großen Erfolg hatte.
Im Mai 1939 zog auch Anna Dorotheas Großvater, Emil Alexander nach Holland um, wobei er allerdings nicht zusammen mit der Familie wohnte, sondern eine Bleibe bei Jakob van Spier fand, der in Schierbroek/ Hillegersberg Nord wohnte.
Am 4.Oktober 1942 wurden Frauen und Kinder jüdischer Arbeiter, die sich in Arbeitslagern befanden, nach Westerbork deportiert und von dort aus in ein Vernichtungslager. Die Familie Hertz wurde zwischen dem 3-5 Oktober nach Westerbork und am 16. Oktober nach Ausschwitz deportiert. Der Vater von Anna und Margot wurde als Zwangsarbeiter im Außenkommando Ludwigsdorf gebracht und starb nach anderthalb Jahren am 19. Januar 1944.
Bei der Mutter und Ihren zwei Töchtern vermutet man, dass sie am 19. Oktober 1942 in einer Gaskammer starben, doch man ist nicht sicher, da die Sterbezertifikate der Mutter und Annas älteren Schwester Margot besagen, dass sie “um die zweite Oktoberhälfte 1942” starben, während Anna Dorothea “um oder an dem 19.Oktober 1942” mit 13 Jahren starb.

Diese Recherchen zu den getöteten Kindern waren dabei etwas besonderes, weil man gemerkt hat wie wenig man teilweise über die Geschichten der Kindern weiß, da man manchmal sogar nur ein Stolperstein finden kann, während man bei anderen einen großen Familienbaum findet. Ich denke, es ist ein gelungenes Projekt geworden und eine mal etwas andere Art und Weise sich zu erinnern.

Butterfly_Bild_1.jpg
Schmetterlinge.
Anna_Dorothea_Hertz.jpg
Anna Dorothea Hertz