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Eine EU-Abgeordnete zu Besuch an der Elsa

Erstellt von Anna, Isabel | | Der Rest.

Eine Abgeordnete des EU-Parlaments an der Elsa! Am 25.05. war die Grünen-Politikerin Katrin Langensiepen zu Besuch an der Elsa und hat für einige Klassen und SchülerInnen aus dem zehnten, elften und zwölften Jahrgang ein wenig von ihrem Weg zu ihrem Sitz im EU-Parlament und der Arbeit als Abgeordneter erzählt. Außerdem stand sie auch für Fragen der SchülerInnen zur Verfügung. Anna und Isabel waren dabei.

Und dieser Weg war alles andere als einfach, denn in die Politik zu gehen, hatte Katrin Langensiepen, die übrigens in Langenhagen geboren wurde, eigentlich gar nicht geplant. Wie sie erzählt, war ihr Weg… nun ja, er war voller Hindernisse. Da sie mit einer seltenen Erbkrankheit, dem TAR-Syndrom, aufgrund der ihr die Speichen an den Unterarmen fehlen, geboren wurde, ist sie in ihrem Leben immer wieder auf Vorurteile und Diskriminierung gestoßen. Dass das deutsche Schulsystem ihr dabei keine Hilfe war, daraus macht die Politikerin keinen Hehl. So meint, dass beispielsweise Gesamtschulen deutlich besser für Integration als die Menge an verschiedenen Schultypen in Deutschland seien. Auch ihr Traum, als Journalistin bei der Tagesschau oder New York Times vor der Kamera zu stehen, stieß auf Widerstand. Schließlich entspräche sie nicht dem Bild, das die Leute von einer Nachrichtensprecherin haben. Also versuchte Katrin Langensiepen sich anderswo durchzuschlagen. Sie kam unter anderem nach Israel, Frankreich und China. Aber es war nicht immer einfach. Ohne die Unterstützung ihrer Familie, meint sie, hätte sie wohl auf der Straße leben müssen. Dass solche Erfahrungen einen nie loslassen und prägen, ist vermutlich klar. Schließlich fand sie dann aber den Weg in die Politik. Seit 2010 war sie auf der Kommunalebene in Hannover tätig, 2019 kam sie dann als Quotenfrau ins Europa-Parlament. Am Herzen liegen ihr unter anderem Feminismus, gegen Diskriminierung vorzugehen und für die Rechte von Menschen mit Behinderung einzustehen, so sollen zum Beispiel auch behinderte Menschen überall in Europa das Recht haben, wählen zu gehen. Zudem erzählt sie, dass sie sich als einzige weibliche Europaabgeordnete mit sichtbarer Behinderung deutlich mehr Diversität im Europaparlament und auch generell in der Politik wünscht. Die Arbeit im Parlament macht ihr aber dennoch großen Spaß, besonders da sie mittlerweile, nach langer Zeit im Homeoffice, wieder viele Menschen persönlich treffen und auch reisen kann. Eine der Schwierigkeiten, auf die sie als Abgeordnete stößt, sei es vor allem, Mehrheiten zu gewinnen um Ziele durchzusetzen. Dass dabei gerade der Druck von der Straße helfen kann, also Demonstrationen, macht sie wiederholt deutlich.

Wir finden: Eine sehr gelungene Veranstaltung und ein interessanter Einblick in das Leben als Abgeordnete im europäischen Parlament!

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Katrin Langensiepen