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Über den Tellerrand in die Tonne

| Der Rest.

Reporter*innen, diverse Kamerateams und vier Strömsheet-Redakteur*innen (Corinna, Finn, Lilly, Sophie). Und das alles in der Aula der Elsa-Brändström-Schule. Nein, die Elsa hat keinen Preis gewonnen. Aber dafür wurde unserer Schule eine andere Ehre zuteil. Barbara Otte-Kinast, die niedersächsische Landwirtschaftsministerin, stattete unserer Schule einen Besuch ab.

„Es sind etwa 12 Millionen Tonnen Lebensmittel, die jedes Jahr in der Tonne landen! Rund 14 Prozent und damit etwa 1,7 Tonnen entfallen auf den sogenannten Außer-Haus-Verzehr (…).“ Unter anderem diesem Umstand verdanken wir wohl den Besuch der Ministerin, denn als eine von zehn Schulen nimmt die Elsa am Projekt „Lebensmittelwertschätzung in der Schule im Rahmen der Schulverpflegung“ der Vernetzungsstelle Schulverpflegung teil. Eine Woche lang werden alle anfallenden Tellerreste aus der Mensa gewogen und am Mittwoch waren auch die der Landwirtschaftsministerin darunter.

Als die Frau Ministerin auf die Bühne kam, bedankte sie sich als erstes dafür, dass sie eingeladen wurde. Danach betonte sie, dass die ganzen Kameras nicht da wären, weil unsere Schule so toll sei, sondern weil das Thema so wichtig sei. Es sei nur gut, dass sich die Mitarbeiter unserer Mensa „in die Töpfe gucken lassen“, was das Thema betrifft. Viele würden sich zu wenige Gedanken über die Essensproduktion machen. Lebensmittel seien zu kostbar, um verschwendet zu werden. 

Darauf folgte eine sogenannte Podiumsdiskussion mit neun Schüler*innen, unter anderem von der SV, auch der diesjährige Gewinner des Debattierwettbewerbs war darunter. Über die Verwendung des Begriffes Diskussion könnte man in diesem Kontext allerdings streiten. Dieses, nennen wir es Gespräch, drehte sich zunächst um das oftmals ungerechtfertig vergebene Mindesthaltbarkeitsdatum bei Lebensmitteln und wanderte dann zu Kochtipps rund um die Verwertung von Lebensmittelresten. Früher hätte es bei der Ministerin eine Rum- Fort-Suppe gegeben, in die alles, was rumstand und weg musste, hineinkam. Außerdem achte sie darauf, nicht zu viel einzukaufen. Manche täten das, und dann sei ein Kind „plötzlich auf Klassenfahrt“. Das sei suboptimal. Sie gab auch zu, dass ihr das auch schon passiert sei und rechtfertigte sich damit, dass sie „auch keine Heilige“ sei. 

Interessant wird es, als Ole ein französisches Gesetzt anspricht, dass es Supermärkten ab einer gewissen Größe verbietet, noch genießbare Lebensmittel wegzuschmeißen. Diese müssen stattdessen an gemeinnützige Organisationen wie die Tafel gespendet werden. Warum gibt es ein solches Gesetz nicht auch in Deutschland? Das Gesetz kenne sie nicht, antwortet die Ministerin. Und überhaupt sei Lebensmittelwertschätzung Sache des Verbrauchers, nicht der Politik.

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Medienauflauf an der Elsa
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Hier ist nichts inszeniert
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Gesprächsrunde mit ausgewählten Schülern
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Endlich dürfen die Schüler etwas sagen.
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Die Tellerresteaktion